Es gibt Erlebnisse, die unser inneres Gleichgewicht tief erschüttern. Situationen, in denen wir uns ausgeliefert, überfordert oder zutiefst bedroht fühlen – körperlich, seelisch oder emotional. Solche Erfahrungen können sich tief in unser Nervensystem eingraben und Spuren hinterlassen, die uns auch lange Zeit danach noch begleiten. Wir sprechen dann von einem Trauma.
Was ist ein Trauma eigentlich?
Ein Trauma ist keine Schwäche, kein "Zuviel-Fühlen" oder mangelnde Belastbarkeit – es ist eine normale Reaktion auf ein außergewöhnlich belastendes Ereignis. Der Körper und die Psyche schalten in den Überlebensmodus, und manchmal bleibt dieser Zustand auch nach der eigentlichen Gefahr bestehen. Das kann sich auf sehr unterschiedliche Weise zeigen: durch innere Unruhe, Schlafstörungen, Gefühlsüberflutung oder -leere, Ängste, Anspannung oder das Gefühl, „nicht mehr richtig im Leben zu stehen“.
Trauma ist individuell
Was traumatisch wirkt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es kann sich um einmalige Ereignisse wie einen Unfall, eine plötzliche Trennung oder einen Übergriff handeln. Aber auch langanhaltende Belastungen – etwa emotionale Vernachlässigung in der Kindheit oder anhaltender Stress – können tiefe seelische Verletzungen hinterlassen.
Heilung ist möglich
Die gute Nachricht: Unser Nervensystem ist formbar und verfügt über erstaunliche Fähigkeiten zur Regeneration. Mit der richtigen Unterstützung und in einem sicheren Rahmen kann das, was festgehalten und eingefroren war, wieder in Bewegung kommen. Es geht dabei nicht darum, zu vergessen – sondern darum, zu integrieren, zu verstehen und sich innerlich wieder sicher zu fühlen.
Du bist mit deiner Geschichte nicht allein. Und es ist nie zu spät, sich selbst liebevoll zuzuwenden.(Zum lesen der Texte immer auf das + klicken.)